Trocknungstechnik, oft eine Notwendigkeit!

Durch Trocknung wird einem Gut die Feuchtigkeit ganz oder teilweise entzogen. Dies ist beispielsweise bei Getreide notwendig, um eine Lagerhaltung über längere Zeit möglich zu machen. Doch auch in vielen anderen technischen Bereichen, wie beim Hausbau, hat die Trocknung einen hohen Stellenwert, sei sie nun natürlich, oder durch technische Hilfsmittel unterstützt, etwa bei einem Wasserschaden.  

Natürliche Trocknung

Unter natürlicher Trocknung ist jener, sehr langsam ablaufende Prozess zu verstehen, der nur durch ständigen Luftaustausch erfolgen kann. Nur dann, wenn die Luft noch nicht mit Feuchtigkeit gesättigt ist, kann sie auch Wasser durch Verdunstung aufnehmen.  

Kondensationstrocknung 

Diese Trocknungstechnik wird am häufigsten angewendet sowohl im industriellen Sektor als auch im privaten Bereich, beispielsweise von KÄRCHER CENTER Matthes. Das Verfahren beruht auf einer Abkühlung der feuchten Luft bis unterhalb ihres Taupunktes. Die Unterschreitung der Taupunktstemperatur führt dabei zur Bildung von Kondenswasser, das auf diese Weise der Luft entzogen und in einem eigens dafür vorgesehenen Behälter aufgefangen wird. Nach diesem Entfeuchtungsvorgang erfolgt eine Erwärmung der Trockenluft mit nachfolgender Abgabe an die Umgebung. Dieses Trocknungsprinzip finden wir als bekannteste Anwendung im privaten Sektor in Form eines Wäschetrockners.   

Gefriertrocknung 

Bei dieser Art von Trocknung erfolgt der Entzug der Feuchtigkeit durch Abkühlung einer wässrigen kristallinen Lösung bis unterhalb ihres Gefrierpunktes. Die gefrorenen Kristalle gelangen dann in eine abgeschlossene Vakuumkammer, in welcher der Umgebungsdruck bis zu unter 6 mbar herabgesetzt wird. Dies hat zur Folge, dass die gefrorenen Wasserkristalle vom festen Aggregatzustand durch Sublimation direkt als Wasserdampf in den gasförmigen Zustand übergehen. Der übrig gebliebene Reststoff ist eine poröse Masse, die leicht eine spätere Löslichkeit in Wasser ermöglicht. Diese Trocknungstechnik wird in der Praxis vorwiegend in der Archäologie, bei der Untersuchung von Lebensmitteln und in der Pharmaindustrie angewendet. Vorteilhaft bei Anwendung dieses Trocknungsverfahrens ist, dass sich an dem getrockneten Gut kein Schimmel bildet. Ebenso erhalten Lebensmittel eine bessere Qualität. Aromastoffe können so besser stabilisiert werden als bei anderen Trocknungsverfahren. Auch Medikamente und deren Proteine erhalten so eine längere Stabilität und Haltbarkeit, als wenn sie in Lösung wären.  

Vakuumtrocknung 

Das zu trocknende Produkt gibt man hierbei in eine Vakuumkammer. Durch Druckabsenkung bis unterhalb des Sättigungsdruckes verdampft schließlich das Wasser und kann so durch die Vakuumanlage abgeführt werden. Die Trocknung des Produktes ist sehr homogen, da auch in jedem kleinen Spalt und Zwischenraum die Feuchtigkeit verdunstet. Diese Art von Trocknung ist besonders produktschonend und hat kurze Trocknungszeiten. Auch die erforderlichen Energiekosten sind bei diesem Verfahren im Vergleich zu anderen gering, da die Trocknung bei niedrigen Temperaturen erfolgt. Die geringen Temperaturen haben nebenbei auch noch auf das Material des Produktes eine schonende Wirkung.  

Adsorptionstrocknung 

Die Adsorptionstrocknung ist ein rein physikalischer Vorgang durch Einsatz eines Adsorptionsmittels, an dessen Oberfläche sich der Wasserdampf ablagert. Diese Trockenmittel haben sind kugelig oder granulatförmig und haben sehr viele Poren. Als Trockenmittel verwendet man Kieselgel (SiO2), aktivierte Tonerde (Al2O3) und Molekularsiebe (NaAlO2SiO3) Um die Trocknungsqualität zu erhalten, muss man daher in bestimmten Zeitabständen das Adsorptionsmittel regenerieren. Auch eine Filtration ist bei der Adsorptionstrocknung zur Abscheidung von Öl und Wasseraerosolen notwendig. Durch die Filtration werden auch Feststoffpartikel zurückgehalten. Damit gelangen Verunreinigungen nicht in die Anlage.

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