Virtuelle Büros

Virtuelle Büros wurde im Jahr 1983 von einem Journalisten in einer Zeitschrift erstmalig verwendet. Damit wird ein Büro- oder Sekretariatsservice bezeichnet, der nicht in den Büroräumen eines Kunden erbracht wird. Zu den Dienstleistungen eines Office-Services zählen neben klassischen Büroarbeiten alle Leistungen eines Schreibbüros und die Übernahme eines Telefonservices. 

Das Serviceangebot kann ebenfalls spezielle Leistungen, wie die Buchführung enthalten. Virtuelle Geschäftsräume können in zwei Kategorien unterteilt werden. Die Bereitstellung einer Geschäftsadresse, die sich meist in einer exklusiven Stadtlage befindet, zählt dabei zu den grundsätzlichen Voraussetzungen. Unter der entsprechenden Geschäftsadresse werden alle Dienstleistungen für den Kunden abgewickelt. Bei Bedarf stellt der Dienstleister außerdem Besprechungsräume bereit. Der Auftraggeber bietet dem Kunden vor allem repräsentative Funktionen an. Die Anmietung der Büroeinheiten kann auf Stundenbasis erfolgen, aber auch für Monate oder Jahre gebucht werden. Darüber hinaus bieten Dienstleister auch die Übernahme von Bürotätigkeiten im Rahmen des Outsourcings an. Unternehmen, die ein virtuelles Büro mieten möchten, finden ein entsprechendes Angebot hauptsächlich in Großstädten. Da das Prestige einer Geschäftsadresse für viele Firmen von großem Interesse ist, lohnt sich die Anmietung für sie, obwohl die Mieten in Großstädten wie Frankfurt, Berlin, Düsseldorf oder New York und London hoch sind.   

Die Inanspruchnahme eines Büro-Services hat oft wirtschaftliche Vorteile, da Kosten nur für tatsächlich erbrachte Leistungen berechnet werden. Dadurch lassen sich Fixkosten minimieren und die Flexibilität des Unternehmens lässt sich erhöhen. Im Gegenzug stellen seriöse Dienstleister auch gewisse Anforderungen an ihre Firmenkunden. Bei der Anmietung eines Büros sollten unseriöse "Briefkasten-Firmen" ausgesondert werden. Ein virtuelles Büro wird oft von Existenzgründern, die noch nicht wissen, ob sich ihre Geschäftsidee erfolgreich entwickeln wird, genutzt. Auch Neu-Unternehmer, die ihre Kosten in der Aufbauphase möglichst niedrig halten möchten, entscheiden sich für ein virtuelles Büro. Viele Büro-Dienstleister bieten zudem die Möglichkeit, die gebuchten Serviceleistungen dem jeweiligen Bedarf anzupassen oder mit weiteren Dienstleistungen zu ergänzen. Empfangsmitarbeiter nehmen für Kunden die Firmenpost entgegen. Eine individuelle Telefonnummer erhält der Kunde bei der Anmietung eines Büros ebenfalls. Der Telefonservice wird von professionellen Mitarbeitern des Dienstleisters abgewickelt und koordiniert. Anrufe werden dokumentiert, wenn sich der Firmenkunde auf Geschäftsreise befindet oder privat unterwegs ist.   

Bei den meisten Anbietern  zählen auch eine Business-Lounge und ein Besprechungszimmer zum Service. Die Kunden können sich mit ihren Geschäftspartnern in einem komplett eingerichteten Raum treffen, der allen Ansprüchen eines professionellen Geschäftsumfelds entspricht. Zahlreiche Start-ups verfügen am Anfang noch nicht über einen festen Firmensitz und die entsprechenden Büroräume. Vielfach ist das Kapital zur Anmietung, Einrichtung oder Renovierung nicht vorhanden. Ein virtuelles Büro stellt eine günstige Alternative dar. Das neugegründete Unternehmen spart die Kosten für ein ständiges Büro inklusive technischer Ausstattung. Der professionelle Auftritt bei Kundenbesuchen ist durch die Nutzung gut eingerichteter Konferenzräume des Dienstleisters garantiert.  Für Firmen aus dem Ausland stellt ein virtuelles Büro eine wichtige Möglichkeit dar, um in Deutschland neue Kunden zu gewinnen. Eine ausländische Telefonnummer oder Kontakt-Adresse schrecken viele deutsche Kunden ab, die mit der Firma in Kontakt treten wollen. Durch die Anmietung eines virtuellen Büros lassen sich leichter Geschäftskontakte knüpfen, da eine stetige telefonische Erreichbarkeit und eine postalische Firmenadresse im Inland vorhanden sind.

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